Niemand sollte in Armut leben müssen!

… und eigentlich muss das auch niemand! Dennoch „leben“ mehr als eine Milliarde Menschen derzeit von weniger als einem Dollar am Tag und haben zudem keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Für uns Mitteleuropäer ein vollkommen unvorstellbares Bild. Für uns gehören die tägliche Dusche und eine fast schon lächerlich große Auswahl an Getränken zu unserem Alltag. Zudem leben wir auch was Nahrung betrifft im Überfluss, wohingegen beispielsweise in Peru Dreiviertel der unter 5-jährigen Kinder unterernährt sind. Laut einer aktuellen WWF Studie landen allein in Deutschland pro Jahr über 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln schlichtweg im Müll. In anderen Regionen der Erde würde diese Masse an Nahrungsmitteln wohl den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.

Vielerorts mangelt es außerdem an ordentlichen Hygienestandards und Sanitäranlagen, an grundlegender Gesundheitsversorgung und Bildung. Teilweise wird die scheinbar aussichtslose Situation durch Krisen noch verschlimmert. Naturkatastrophen, Kriege, politische und religiöse Verfolgungen sind eine unzumutbare zusätzliche Belastung.

Unsere Partnerorganisation „CARE – die mit dem Care-Paket“ ist in vielen dieser Regionen tätig, um die Not zu lindern, Armut zu bekämpfen und die Würde der Menschen zu verteidigen. In Afrika, wo nahezu die Hälfte der gesamten Bevölkerung südlich der Sahara in extremer Armut leben; in Südostasien, wo viele Länder zwar eine erstaunliche wirtschaftliche Entwicklung vollzogen haben, aber die enorme Schere zwischen arm und reich gerade in den ländlichen Gebieten spürbar ist; auf dem Balkan, wo zwei Jahrzehnte nach der Auflösung Jugoslawiens, zahlreichen Konflikten, Bürgerkriegen und sozialen Umwälzungen immer noch starke Spannungen und Misstrauen in der Bevölkerung vorherrschen; und in Lateinamerika, wo soziale Ungerechtigkeit das Leben der Menschen bestimmt und jeder dritte in Armut lebt.

Wir dürfen nicht vergessen, dass gerade in Katastrophen- und Krisengebieten das Leid nicht automatisch endet, nur weil die Medienriesen ihre Kameraleute und Reporter:innen abziehen. Die Sensationsgier des heutigen Fernsehens und der Zuschauer:innen vor den Bildschirmen vernebelt uns die Sicht auf die Dinge, die wirklich wichtig sind. Wusstest du zum Beispiel, dass sich in Dadaab (Kenia) das größte Flüchtlingscamp der Welt befindet? Inzwischen suchen dort 460.000 Somalier Schutz vor dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland, obwohl das Camp bei seiner Gründung 1991 ursprünglich nur für 90.000 Menschen ausgelegt war. Viele Familien leben bereits seit mehr als 20 Jahren in Dadaab und können nicht in ihre Heimat zurückkehren. Die Trinkwasserversorgung aufrecht zu halten wird zunehmend schwieriger und stellt die größte Herausforderung dar. Doch CARE ist weiterhin vor Ort und packt an. Durch Sanierung, Wartung und Neuinstallationen wird die Wasserversorgung aufrechterhalten und ausgebaut. Und dies und nur eine von vielen guten Taten, die CARE in Kenia verrichtet und zeigt uns allen ganz deutlich, dass der Kampf gegen Armut und Leid noch lange nicht verloren ist.

Gemeinsam können wir Armut und Hungersnöte überwinden und allen Menschen auf der Erde ein würdevolles Leben ermöglichen. Dazu reicht es aber nicht aus, den betroffenen Menschen Geld zu geben. Wir müssen ihnen auch Kenntnisse vermitteln und ihre Fähigkeiten schulen, Hilfe zur Selbsthilfe leisten, damit sie auf eigenen Beinen stehen können. Nachhaltiger Anbau von Nahrungsmitteln, ausgewogene Ernährung, Hygiene, Vermarkten der eigenen Fähigkeiten zur Schaffung einer Einkommensgrundlage, der richtige Bau von katastrophensicheren Unterkünften, das Verhalten in Krisensituationen, Gesundheitsvorsorge, Schul- und Berufsausbildung – all diese Dinge bilden das Fundament für eine Welt ohne Armut, Hungersnöte und Leid.